Vorträge, Konzerte, Benefizaktionen. Die zum neunten Mal organisierte Aktionswoche mit dem „Tag der Herzlichkeit" war wieder ein großer Erfolg. Viele Gruppen, Vereine und Einrichtungen folgten der Einladung, der Gedanken- und Lieblosigkeit unserer nervösen Zeit mit Aufmerksamkeit und Herzenswärme zu begegnen. An die 40 Veranstaltungen griffen das Anliegen auf, Herz zu zeigen, und leisteten damit einmal mehr einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung. Auch die „Lange Nacht der Kirchen" machte heuer Herzlichkeit und Barmherzigkeit zum Thema.
Über Benefizprojekte wurden unterschiedliche soziale Einrichtungen unterstützt. So konnten 5.000 Euro an die Vinzenzgemeinschaft Tirol für das Projekt „Vinzibus" gespendet werden. Der Bus ist in Innsbruck unterwegs und sorgt dafür, dass obdachlose und bedürftige Menschen bekommen, was sie zum Leben brauchen – täglich eine warme Mahlzeit. Weitere Spenden fließen in die Finanzierung eines „Stecher-Brunnens" in Mali, damit die Menschen dort bekommen, was sie brauchen – sauberes Trinkwasser.
Impulse zum Nachdenken – für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung
Beim Festsymposium in der Privatklinik Hochrum/Sanatorium der Kreuzschwestern hielt der bekannte Wiener Pastoraltheologe und Religionssoziologe Paul Michael Zulehner einen vielbeachteten Vortrag, benannte die Herzlosigkeiten in unserer Gesellschaft und machte Mut, couragierter füreinander und die Umwelt einzustehen. Die Welt brauche „Kümmerer" und „Leidwatcher", die hinhören und hinschauen wo Not ist, so Zulehner, der sein neues Buch „Herzlichkeit in einer herzlosen Welt" (Patmos 2024) Bischof Reinhold Stecher gewidmet hat. Beim Herz-Jesu-Gelöbnisgottesdienst in der Innsbrucker Jesuitenkirche wies Landeshauptmann Anton Mattle darauf hin, dass der Wunsch nach Frieden die Menschen verbinde. Zur Zeit der napoleonischen Kriege hätten sich die Tirolerinnen und Tiroler nichts sehnlicher gewünscht als Frieden, das sei heute genauso. Bei einem interreligiösen Friedensgebet bei der Friedensglocke in Mösern erinnerte Friedensbotschafter Franz Fischler am Tag der Europawahl daran, dass die EU als Friedensprojekt gegründet worden sei und man dieses Projekt nicht leichtfertig gefährden dürfe. Der Krieg in der Ukraine bedeute eine große Zerreißprobe und müsse so rasch wie möglich beendet werden. Auch Bischof Hermann Glettler rief dazu auf, alles zu tun, um ein friedliches Miteinander zu ermöglichen. „Angesichts der weltweiten Krisen, Kriege und Vertreibungen, die Millionen von Menschen ins Elend treiben, kann es nicht genug Zeichen der Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung geben. Wir wollen den Frieden und möchten uns mit der zerstörerischen Tatsache des Krieges nicht abfinden – und schon gar nicht mit dem Wahnsinn einer ins Unermessliche steigenden Produktion von Waffen, deren Vernichtungspotentiale alles Bisherige übertreffen. Wir bitten Gott um das Wunder des Friedens im Namen all jener, die in den unzähligen Kriegsgebieten unserer Welt ausharren müssen, direkt betroffen, bedroht oder in Kämpfe verstrickt sind", so Bischof Glettler, ehe ein aufziehendes Gewitter die Feier frühzeitig beendete. Die traditionellen Herz-Jesu-Feuer mussten heuer wegen des Schlechtwetters leider abgesagt werden.
Auftakt für neues Hilfsprojekt
Am „Tag der Herzlichkeit" konnte der Gedächtnisverein ein neues Buch präsentieren. Es trägt den bezeichnenden Titel „Wasser zum Leben" (Tyrolia 2024) und versammelt die schönsten Bildmotive, Geschichten und Texte von Reinhold Stecher zum Thema und hilft, Gutes zu tun. Für jedes verkaufte Exemplar fließen drei Euro in das neue Brunnenbauprojekt. Mit der Caritas soll in Mali, einem der ärmsten Länder der Welt, ein weiterer „Stecher-Brunnen" errichtet werden. „Wir möchten den rund 800 Einwohnern des Dorfes Ballou zu sauberem Trinkwasser verhelfen und ihre Ernährungssicherheit verbessern", gibt Obmann Peter Jungmann die Richtung vor. Die Kosten für den Brunnen werden rund 10.000 Euro betragen und sollen über verschiedene Aktionen aufgebracht werden.
Im nächsten Jahr soll die Initiative Offene Herzen zum zehnten Mal durchgeführt werden. „Tag der Herzlichkeit" wird am 27. Juni 2025 sein. Die Vorbereitungen dafür werden demnächst wieder anlaufen.
Medieninfo Juni 24. Nachlese zur Initiative Offene Herzen
